Im ersten Teil "Achtsam morden" hat der Anwalt Björn Diemel, das Prinzip der Achtsamkeit erlernt und erfolgreich umgesetzt. Statt als gestresster angestellter Anwalt mit fordernden Mandanten keine Zeit für seine Familie zu haben, ist er nun selbständig und nebenbei erfolgreicher Koordinator zweier bislang rivalisierender Gangsterclans und Vorsitzender des Elternvereins des Kindergartens seiner Tochter. Doch warum ist er trotzdem nicht zufrieden? Warum flippt er ausgerechnet im Familienurlaub in den Bergen nach einem Streit mit einem ignoranten Kellner aus und verstößt gegen seinen Grundsatz, nun nicht mehr morden zu wollen, auch nicht achtsam? Und wie soll er ohne Mord Boris loswerden, den früheren Gangsterboss, der immer noch lebendig im Keller des Kindergartens eingesperrt ist? Er wendet sich an seinen Achtsamkeitstherapeuten Joschka Breitner, der ihm den richtigen Weg weist: seine Probleme hat er mit Achtsamkeit mildern können, doch er muss an die Wurzel des Übels: sein inneres Kind. 

Kann ein zweiter Teil eines vollkommen überraschenden Krimis genauso gut sein wie der erste? Eigentlich nicht. Aber dieser zweite Teil kann nahtlos an den ersten anschließen, als hätte es die Wartezeit auf ihn nicht gegeben. Man ist sofort wieder bei Björn Diemel und seinen Problemen und den völlig plausiblen Lösungsansätzen durch Joschka Breitner. 
Ich habe gleich auf den ersten Seiten vor mich hin gekichert und der Spaß hat sich bis zur grandios lustigen Kindergarten-Szene kurz vor Schluss gesteigert, bis ich mir vor Lachen die Rippen halten musste. Ich warte gern auf Teil 3, der uns für 2021 versprochen worden ist, weil ich weiß, dass dieser herrliche Spaß genau so weitergehen wird. Ich freu mich drauf.

Silke Gutowski