Die Türkei hatte sich durch die Umsetzung der neoliberalen Wirtschaftspolitik unter der Regierung von Turgut Özal in den 1980er Jahren in den Globalisierungsprozess integriert. Diese wirtschaftliche Liberalisierung führte allmählich zu grundlegenden Veränderungen in der sozialen und wirtschaftlichen Struktur der Türkei. Infolge der Liberalisierung der türkischen Wirtschaft bildete sich in der Türkei eine islamische Bourgeoisie heraus, die die Möglichkeiten der finanziellen Liberalisierung nutzte. Die Entstehung und Entwicklung des islamischen Kapitals hat unbeabsichtigte politische, soziale und kulturelle Auswirkungen auf die türkische Gesellschaft gehabt. Die Türkei hat in den letzten Jahren eine Islamisierung der türkischen Gesellschaft erlebt. Während die islamischen Gruppen die Lokomotiven der Islamisierung in der Türkei sind, sind die islamischen Unternehmer die Finanzquelle der islamischen Gruppen. Die Integration der islamischen Bourgeoisie und der islamischen Gruppen in den globalen Markt hat zu einer Transformation der traditionellen islamischen Werte geführt und neue islamische Werte geschaffen, die die neoliberale Globalisierung annehmen.

Fatih Varol est diplômé de l'université d'Ankara et a obtenu un master en études du Moyen-Orient à l'université de l'Utah (2010) et un doctorat en sociologie à l'université de l'Illinois à Urbana-Champaign (2015).